Zum Hintergrund
Reaktive Sauerstoffspezies (ROS) einschließlich verschiedener Arten von Radikalen werden in biochemischen Prozessen (z. B. Atmungskette) und als Folge der Exposition gegenüber exogenen Faktoren (z. B. Strahlung und Schadstoffe) erzeugt. Diese reaktiven Zwischenprodukte können Moleküle wie DNA, Proteine und Lipide schädigen, wenn sie nicht durch das antioxidative Netzwerk, das Radikalfänger wie antioxidative Nährstoffe enthält, abgefangen werden.
Zum Sachverhalt
Bei dem Lebensmittelbestandteil, der Gegenstand der gesundheitsbezogenen Angaben ist, handelt es sich um Polyphenole (Derivate des Oleuropein- oder des Ligstrosidkomplexes) in Oliven (Olivenfrucht, Abwasser aus Olivenmühlen, Olivenöl, Olivenblatt). Nach Einschätzung des Gutachterausschusses der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA sind die Polyphenole in Oliven (Olivenfrucht, Abwasser aus Olivenmühlen, Olivenöl, Olivenblatt), standardisiert nach ihrem Gehalt an Hydroxytyrosol und dessen Derivaten (z. B. Oleuropein-Komplex), in Bezug auf die geltend gemachte Wirkungen ausreichend charakterisiert.
Schutz der LDL-Partikel vor oxidativen Schäden
Die geltend gemachten Wirkungen sind "reduziert oxidativen Stress", "antioxidative Eigenschaften", "Lipidstoffwechsel", "antioxidative Aktivität, schützt Körperzellen und LDL vor oxidativen Schäden", und "antioxidative Eigenschaften". Als Zielgruppe wird die Allgemeinbevölkerung angenommen. Im Zusammenhang mit den vorgeschlagenen Wortlautverwendungen geht der Gutachterausschuss der EFSA davon aus, dass sich die geltend gemachten Wirkungen auf den Schutz von Low-Density-Lipoproteinen (LDL) vor oxidativen Schäden beziehen. Nach Auffassung des Gutachterausschusses der EFSA kann der Schutz der LDL-Partikel vor oxidativer Schädigung eine positive physiologische Wirkung für den Menschen darstellen. Bei der Abwägung der Evidenz berücksichtigte der Gutachterausschuss, dass eine gut durchgeführte und belastbare Studie sowie zwei kleinere Studien eine dosisabhängige und signifikante Wirkung des Verzehrs von Olivenöl-Polyphenolen (über drei Wochen) auf entsprechende Marker der LDL-Peroxidation (oxLDL) zeigten, dass diese Ergebnisse durch eine Kurzzeit- und eine Akutstudie sowie durch unterstützende Marker der LDL-Peroxidation (konjugierte Diene, ex vivo-Resistenz von LDL gegenüber Oxidation), die in die gleiche Richtung gehen, gestützt wurden und dass Hinweise auf einen biologisch plausiblen Mechanismus, durch den Olivenöl-Polyphenole die geltend gemachte Wirkung ausüben könnten, erbracht wurden. Auf der Grundlage der vorgelegten Daten kommt der Gutachterausschuss zu dem Schluss, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Olivenölpolyphenolen (standardisiert durch den Gehalt an Hydroxytyrosol und seinen Derivaten) und dem Schutz von LDL-Partikeln vor oxidativen Schäden nachgewiesen wurde. Der Gutachterausschuss ist der Ansicht, dass zur Gewährleistung der Auslobung täglich 5 mg Hydroxytyrosol und seine Derivate (z. B. Oleuropein-Komplex und Tyrosol) in Olivenöl zu sich genommen werden sollten. Diese Mengen können, wenn sie durch moderate Mengen an Olivenöl bereitgestellt werden, problemlos im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung zugeführt werden. Die Konzentrationen in einigen Olivenölen können zu niedrig sein, um den Verzehr dieser Menge an Polyphenolen im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung zu ermöglichen.
Quelle: SCIENTIFIC OPINION, EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA), European Food Safety Authority (EFSA), Parma, Italy, Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to polyphenols in olive and protection of LDL particles from oxidative damage (ID 1333, 1638, 1639, 1696, 2865), veröffentlicht im EFSA Journal 2011;9(4):2033